Montag, 11. Februar 2008

Meine aktuelle Lieblingswerbung

Panik...

Adrenalin sorgt dafür, daß man mit einem Schlag hellwach ist. Das weiß ich jetzt auch.
Man wird sehr kreativ, wenn man Panik verspürt.

Aber von Anfang an...
An der Straßenbahnhaltestelle spricht mich ein Mann an. Gebrochenes Deutsch, dunkler Teint, aber höflich. Wie er bitte zum Reumannplatz kommt. Kein Problem, ist ja nur ein Katzensprung von der Station aus. Er bedankt sich, macht kehrt und geht in die angegebene Richtung. Ich stecke meine Nase wieder in mein Buch, in 5 Minuten kommt schließlich meine Bim.

Plötzlich tippt mit wer auf die Schulter. Es ist wieder dieser Mann. Wie ich heiße möchte er wissen, und ob ich Österreicherin bin. Freundlich aber bestimmt sage ich ihm, daß ihn das nichts angeht und wende mich wieder meinem Buch zu.
In diesem Moment ärgere ich mich nur.

Er plappert munter weiter. Daß ich ihn ignoriere, stört ihn nicht. Doch als er mir wieder an die Schulter tatscht langt es mir. Ich fordere ihn auf, mich in Ruhe zu lassen, gerade so laut, daß es die paar Menschen ringsum hören.

Die Straßenbahn kommt, ich steige ein, setze mich und vertiefe mich wieder in meinem Buch. Mein Ärger verraucht langsam. Nach ein paar Stationen sehe ich kurz von meinem Buch hoch - eigentlich nur, um sicher zu gehen, daß ich nicht aus Versehen ein Stück zu weit fahre. Und wer sitzt mir da gegenüber (ist Kilometer weit vom Reumannplatz entfernt) und grinst mich blöde an?
Genau.

Ich beschließe ihn nicht gesehen zu haben, im Hinterkopf überlege ich mir aber schon einen Notfallsplan, wie ich den lästigen Kerl loswerden könnte.
Ich steige aus der Straßenbahn aus, gehe über die Straße zum Bus - und wer folgt mir wie ein Schatten?

DAS war der Moment indem nackte Panik in mir aufgestiegen ist.
Ich habe gebetet, daß da an der Haltestelle jemand steht den ich kenne, oder daß der Bus sofort kommt, habe fieberhaft überlegt, was ich tun könnte, wenn dem nicht so wäre.
Es sind Ferien, das merkt man, wo sonst unzählige Mütter und Väter mit ihren Kindern unterwegs in Richtung Schule sind, stehen nur vereinzelte Leute. Zumeist Männer.
Irgendwen anquatschen und um Hilfe bitten? Und vielleicht vom Regen in die Traufe fallen?

Der Bus fährt in dem Moment in die Station ein, in dem ich dort ankomme. Der Kerl packt mich wieder an dier Schulter, säuselt herum, nennt mich Schatz und Süße. Ich sage, diesemal laut und deutlich, daß er mich gefälligst in Ruhe lassen soll, da ich sonst die Polizei rufen werde. Der Busfahrer nimmt mich wahr, sieht mir durch den Rückspiegel direkt in die Augen.
Ich suche mir einen Platz nahe beim Fahrer und hoffe, daß der Kerl ausgestiegen ist. Ich muß gestehen, ich habe mich nicht getraut mich umzudrehen und nachzusehen.

Beim Aussteigen sehe ich ihn in den Augenwinkeln. Er ist mir gefolgt - ich weiß nicht weiter, und flüchte mich in die Bäckerei. Die Gasse zum Krankenhaus ist lang und leer um diese Zeit.
Der Typ steht draußen vor der Bäckerei und wartet. Ich überlege, was ich machen könnte, ob ich im Krankenhaus anrufe und mir irgendjemanden als Geleitschutz schicken lasse. Aber wen, um die Zeit ist meist kaum noch jemand da - ich bin eine der ersten im Büro...
Mir ist nach Heulen. Und genau das sieht mir die Frau hinter dem Thresen wohl an.
Sie fragt mich ob alles in Ordnung ist. Am liebsten hätte ich zu Weinen begonnen, meine Knie waren ganz weich. Ich berichte ihr kurz, daß der Typ, der da draußen vor dem Fenster steht mich schon seit einer halben Ewigkeit verfolgt - mir durch 3 Bezirke gefolgt ist, mich permanent antastscht und ich Angst habe.
Sie fragt mich, wohin ich will und ob ich es eilig habe- sie kennt mich seit 4 Jahren von meinen morgendlichen Einkäufen bei ihr. Nachdem ich ihr gesagt habe, daß mein eigentliches Ziel keine 5 Minuten Fußmarsch entfernt ist, zückt sie ihr Handy.

Sie drückt mir einen Becher Kaffee in die Hand und versichert mir, daß in eine paar Minuten alles in Ordnung gehen würde. 3 Minuten später kommt der Lieferant zur Tür rein, der aus der Hauptfiliale der Bäckerei kommt. Auch ihn kenne ich vom Sehen seit 4 Jahren. Sie erklärt ihm kurz die Sachlage.

Er hat sich dann sofort bereiterklärt mir zu helfen. Er ist einfach den kurzen Weg mit mir gegangen und hat mich direkt im Krankenhaus "abgeliefert".
Mein "Schatten" hat sich verkrümelt, als ich mit dem Lieferanten unterwegs war.

Aber ich muß gestehen, daß ich auch hier im Büro mein Herz noch in den Schläfen pochen gespürt habe, und ich immer noch total aufgewühlt bin...

Jetzt weiß ich, was Panik ist.

Montag *bäh*...

Ich hasse die Nächte, auf die ein Monag folgt, egal ob ich sonntags bis Mittag schlafe, oder so wie gestern um kurz nach 8:00 Uhr putzmunter bin, ich kann nicht einschlafen. So auch gestern wieder...

Dabei habe ich gestern wirklich alles gemacht, was normalerweise einen guten Schlaf fördert.
  • Ich war drei Stunden an der frischen Luft spazieren.
  • Ich habe meine Wohnung aufgeräumt und geputzt.
  • Ich hatte abends fast eine Stunde das Fenster offen, um frische Luft in die Wohnung zu lassen.
Beim Spazieregehen hatte ich meine Kamera mit und wollte Bilder der ersten Frühlingsboten einfangen. Blöd nur, daß mitten in der Stadt der Frühling schon deutlicher spürbar ist, als am Stadtrand, wo ich mich gestern rumgetrieben habe. So konnte ich nur Fotos von einem fast noch zugefrorenem See machen. Aber ich habe die Sonne genossen.

Heute kommt mich meine Kollegin besuchen nach der Arbeit, wir werden zusammen Essen und einen (oder zwei) Disneyfilme gucken, darauf freuen wir uns jetzt schon seit Wochen :).

So.
Und jetzt gehe ich unter die Dusche, mache mir eine Tasse Kaffee und verwandle mein Bett dann in eine Couch (sozusagen)...

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