Montag, 2. Juni 2008

Unwetterwarnung...

... war für den gestrigen Tag ausgegeben worden. Die Metereologen warnten, daß es zwischen 14:00 und 20:00 in Wien zu heftigen Unwettern kommen kann.
Kaum vorstellbar, wenn man am Morgen so aus dem Fenster sah. Strahlend blauer Himmel, nur ein paar vereinzelte, harmlos wirkende Wölkchen.
Und eine Affenhitze.

Gegen Mittag hob sich dann ein lebhafter Wind, angenehm, weil etwas kühler, idealer Gegenpol zur Gluthitze, die allgemein herrscht.
Bin dann zu meiner Mama gefahren der ich einen Besuch versprochen hatte.
Schon beim Aussteigen aus der Straßenbahn war es nicht mehr so ungetrübt sommerlich. Zwar schien immer noch die Sonne, aber der Himmel hatte stellenweise eine eigenartige, fast weiße Farbe. Und der Wind legte nochmal ein wenig zu.

Alles in allem war es aber trotzdem ein herrlicher Tag. Mama und ich ließen und im Gastgarten unseres Stammeissalons einen Eiskaffee schmecken, bis so gegen 15:00 die Sonne immer mal wieder verschwand. Die ersten sehr dunklen Wolken waren da.
Wir beschlossen, daß wir nicht in ein Unwetter geraten wollten, also machten wir uns auf den Heimweg.

Am späten Nachmittag (eher frühen Abend) Anruf von Mama, daß wir uns gar nicht so hätten beeilen müssen, denn bei ihr wäre der Himmel strahlend blau.
Naja hier bei mir sah es "etwas" anders aus. Die Sonne war recht bald verschwunden, nachdem ich zu Hause angekommen war, und nun (es war knapp vor 18:00) bewegten sich zwei deutlich sichtbare Gewitterfronten aufeinander zu, man konnte die aufgeladenene Luft richtig spüren. Der Wind war absolut still und alles war in ein zartes Geld getaucht - deutliche Anzeichen für ein nahendes Gewitter.

Kaum hatte ich aufgelegt hatte man das Gefühl dem Weltuntergang beizuwohnen.

Erst hob sich ein Sturm, unvermittelt und heftig. Dann mischten sich Regentropfen in den Sturm. Handtellergroße Regentropfen, bei denen man das Gefühl hatte erschlagen zu werden, wenn einer traf.
Ich bin ganz fasziniert am Fenster gestanden und hab den Duft genossen. Diesen ganz speziellen Duft, wenn ein Gewitterregen losgeht, und den heißte Asphalt trifft, wenn die Erde der wenigen Grünflächen noch mit dem ungewohnten Nass kämpft.
Und dann öffnete der Himmel seine Schleusen.

Es schüttete derart stark, daß man das gegenüberliegende Haus kaum noch sehen konnte. Die Leute draußen suchten Schutz unter dem kleinen Vordach unseres Hauses und der Passage des gegenüberliegenden Hauses, einige drängten sich unter der Straßenbahnhaltestelle zusammen. Es dauerte nur einige wenige Minuten, dann konnten Kanäle und Erdboden die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, die da unvermittelt auf sie trafen.
Die Straße stand zentimeterhoch unter Wasser, Autos fuhren nur noch im Schritttempo und veranstalteten wahre Wasserspiele aus Fontänen und Wellen.

Und dann ein Blitz, irre grell, und sofort darauf ein Krachen, daß (und das ist keine Übertreibung) das Haus gebebt hat. Da hat wohl der Blitz ganz in der Nähe eingeschlagen. Mein Versuch Mama anzurufen scheitert. Kein Netz. Hat wohl die Handymasten erwischt - wie bei fast jedem schlimmen Unwetter bisher.
Und dann war das Gewitter wirklich da. Blitz, Donner und sintflutartiger Regen, der überhaupt nicht weniger werden wollte.

Über eine Stunde ging es so. Die Katzenkinder waren in der Küche eingesperrt, sodaß ich meine Fenster weit öffnen und die Gewitterluft in meine Wohnung lassen konnte.

Dann Anruf von Mama (auf dem Notfalltelefon, weil noch immer kein Handnetz). Bei ihr war das Gewitter bei ei strahlendem Sonnenschein losgegangen. Sonne, und dann ein Donnern, und bei schönstem Sonnenschein fing es zu schütten an und der Wind hob sich.

Die Sonne war aber recht schnell verschwunden - und während es hier, am anderen Ende von Wien, wie aus Eimer schüttete hat es bei ihr zu hageln begonnen. Und zwar so extrem, daß binnen Minuten alles weiß war.

Das Unwetter hier schien sich im Kreiz zu drehen immer wieder liß der Regen nach und wurde wieder stärker, das Donnern kam näher und zog weiter. Kurzfristig konnte man drei Gewitterfronten beobachten, die sich gegenseit "anzustacheln" schienen. Ein Blitz und Gegrummel von der linken Front, wie als Antwort ein Blitz und etwas lauteres Donnern von rechts, und dann - gerade so als wäre da ein heftiger Streit im Gange - ein greller Blitz und Knall genau über uns.
Nachdem es um kurz vor 21:00 Uhr (also fast 3 Stunden nach seinem Beginn) endlich zu regnen aufhörte, dachte ich, daß es vorbei war. Aber die Ausläufer kamen die Nacht über immer mal wieder zurück. Allerdings nichts mehr so heftig...

Und jetzt sieht es so aus, als wäre nie etwas gewesen.
Das Wasser ist restlos abgeflossen, und nur noch einige kleine Pfützen sind zu sehen, der Himmel ist blau, und die Luft ist klar obwohl es bereits jetzt 16 °C hat.

Und was lernen wir daraus?
Manchmal haben die Wetterleute doch recht.

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