Sonntag, 29. Juni 2008

Albtraum...

Bitte nicht lachen, ich weiß selbst daß mein heutiger Eintrag für Aussenstehende vermutlich skuril bis dämlich wirken muß. Aber ich hatte heute nacht einen so miesen, realen Albtraum, daß er mir immer noch in den Knochen sitzt. Niedergeschrieben sehe ich ja auch, daß es einfach ein dummer Traum war, und die Szenen wirken auch nicht mehr so bedrohlich wie heute nacht, aber trotzdem...

Ich war mit einem Menschen unterwegs der mir viel bedeutet. Wir gingen spazieren hier in Wien. Komisch - in meinem Traum verflossen die Bezirke ineinander, da waren Bauwerke, die es gar nicht hier gibt, und andere die ich seit meiner Kindheit kenne. Auf einer großen Brücken - wir sprachen gerade von Liebe, Kindern und Zukunftsplänen - wurden wir durch Lärm gestört der vom Himmel kam und immer lauter wurde.
Über unsere Köpfe hinweg flog ein Sportflugzeug. Es trudelte, fing sich wieder, dann schlingerte die Maschine wieder in der Luft. Uns war klar, daß der Pilot nie und nimmer irgendwohin kommen würde, wo eine sichere Landung möglich war.
Und richtig in diesem Moment kracht die kleine Maschine auch schon in ein Wohnhaus. Es war eines, das ist selbst kenne, das 22 Stockwerke hat, aber nicht an dem Ort steht, wo das Unglück in meinem Traum passiert ist.
Rauch und Feuer. Wir sind plötzlich sehr nahe am Geschehen und versuchen uns in Sicherheit zu bringen, weil brennende Metallteile und Glas auf die Straße regnen.
Im allgemeinen Chaos verliere die meinen Begleiter und irre durch Straßen, die mir völlig fremd sind.

Dann bin ich erstmal aufgewacht und konnte nur schwer wieder einschlafen. Die Bilder und vor allem die Geräusche waren immer noch in meinem Kopf und greifbar sobald ich die Augen zugemacht habe. Jetzt niedergeschrieben klingt der Traum fast harmlos - aber mein Herz raste und ich war richtig durcheinander beim Aufwachen.

Schließlich bin ich dann doch wieder eingeschlafen, und träumte vom heutigen Tag.
Ich wollte mich mit Freunden treffen (wie das heute der Fall ist), doch anstatt zu Fuß zu gehen, fuhr ich mit der U-Bahn, und kam schließlich am Stephansplatz an. (Dort muß ich heute überhaupt nicht hin, aber im Traum fühlte es sich richtig an.) Dort waren unzählige Menschen in Fußballtrikots. Die Stimmung war ausgelassen, man hörte Musik, die Menschen sagen Lieder. (Ich war seit Beginn der EM nicht mehr dort - aber so in etwa wird es dort wohl zugehen). Es war schon Abend, und auf Leinwänden wurde ein Fußballspiel übertragen. Da höre ich plötzlich ein Geräusch. Es wird immer lauter und schließlich sehen alle Menschen in den Himmel. Der Lärm ist fast unerträglich laut und dann schiebt sich ein Flugzeug ins Bild, das frontal in den Stephansdom rast und dabei noch die Dächer der umstehenden Häuser "mitnimmt".
Panik breitet sich aus. Und ich weiß, daß mein letztes Stündlein geschlagen hat, wenn ich jetzt nicht renne. Blöderweise kann ich nicht rennen - schon seit 10 Jahren nicht mehr, seit der mißlungenen Knie-OP. Aber ich versuche es. Panische Menschen ringsum, ein tosendes Meer von Körper, die sich in Bewegung setzen. Man wird ohnehin mehr mitgerissen, als das man selbst läuft.
Ich versuche auf den Beinen zu bleiben, während mir bewußt wird, daß der Dom einstürzt. Warum versucht eigentlich niemand sich in die U-Bahn zu retten? Alle Menschen versuchen ihr Glück in den Gassen ringsum, nur wenige suchen den Weg nach unten.
Ich schaffe es irgendwie zum Abgang und beeile mich die Stiegen nach unten. Mit mir gemeinsam kommen einige andere Leute auf die gleiche Idee. Ich stolpere und falle, kann mich aber vor den trampelnden Beinen retten.
Staub und Steine überall.
Die Menschen drängen in die Liftkabine, und als ich mich hochrapple sehe ich einen Mann der mir deutet, ich solle rasch ebenfalls einsteigen, ich laufe auf den Lift zu, bleibe dann aber stehen, weil ich ein ungutes Gefühl im Bauch habe. Und in diesem Moment stürzt die Liftkabine haltlos nach unten.
Ich will schreien und kann nicht, weiß aber daß ich den Menschen nicht mehr helfen kann. Ich muß weiter nach unten. Durch die Decke über mir dringt Lärm.

Ich renne zur Treppe und beeile mich nach unten zu kommen. Die Stiegen wollen kein Ende nehmen. Da stehe ich endlich am Bahnsteig. Menschen drängen sich dicht an dicht. Manche weinen, manchen steht der Schock ins Gesicht geschrieben. Ein Sonderzug der U-Bahn fährt ein und bringt uns alle weg aus der Gefahrenzone.

Dann bin ich wieder aufgewacht.
Keine Ahnung, warum ich sowas träume. Ich habe mir keine Horrorfilme angesehen oder entsprechende Bücher gelesen. Ich habe keine Doku über den 11. September 2001 gesehen. Nichts, was solche Träume verursachen könnte.

Und ich hasse das Gefühl, Träume in den Tag mitzunehmen - ich werde die Bilder und Gefühle einfach nicht los.
Ich sehe immer noch das Gesicht des Mannes vor mir, der mit dem Lift abgestürzt ist. So klar, als wäre es eine reale Erinnerung.

*wäh*

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