Wenn ich hier aus dem Fenster sehe, dann wandern meine Augen über den blauen Himmel. Ein wunderbares Blau. So intensiv, dass es fast in den Augen schmerzt. Keine Wolke trübt das Bild. Wenn es nur nicht so eisig kalt wäre…
Ist es aber.
Und so sitze ich im warmen Zimmer, lasse meine Augen das Blau genießen, erträume mir Wärme und Frühlingsduft ganz einfach. Stelle mir Vogelstimmen vor, die vom Leben und von der erwachenden Natur singen. Sehe vor mir, wie die ersten Blumen erwachen und ihre Köpfe der Sonne entgegen recken.
Ich lasse meine Seele fliegen…
Versuche mir warmen Wind auf der Haut vorzustellen, erlaube meinem Geist mir das Rauschen von Wellen vorzugaukeln. Ich kann den Duft des Salzwassers fast wahrnehmen. Der strahlend blaue Himmel spiegelt sich in den tanzenden Wellen wider, die Sonne zaubert viele glitzernde Reflexe auf die Wasseroberfläche. Jetzt fehlt nur noch ein Liegestuhl am Strand. Das Leben könnte so einfach und doch erfüllend sein…
Das Telefon läutet.
Ich bin im Hier und Jetzt. Im Büro. Rund um mich unerledigte Arbeit. Betonwände, kein natürliches Geräusch. Kein Vogelgesang und schon gar kein Meeresrauschen…
Ich würde heute gerne was anderes tun, als hier zu sitzen. Warm eingepackt durch einen großen Park spazieren, oder durch den Wald. Erste Frühlingsboten entdecken und fotografieren.
Aber leider kann ich nicht immer tun, was die Seele glücklich macht.
Habe gut geschlafen - und trotzdem.... heute herrscht hier 0-Bock-Stimmung.
Arzttermin am Nachmittag - Routine aber trotzdem lästig. Alleine das Warten kotzt mich an. Und das steht mir bevor (trotz Termin), habe schonmal ein Buch eingepackt.
Im Büro wartet einiges an Arbeit, aber der Tag an sich sollte heute nicht so schlimm werden.
Und trotzdem: Buäääh!
Kalt ist es heute auch *grmpf* Gestern hat es immer mal wieder geschneit. Zum Glück ist der Schnee nicht liegen geblieben.
Was mich aber eigentlich nervt:
Ich wäre gerade total kreativ. Habe unzählige Ideen, die ich gerne umsetzen möchte. Kurzgeschichten schweben in meinen Gedanken, vage Vorstellungen lauern in der Warteschleife darauf umgesetzt zu werden...
Und ich hocke 10 Stunden im Büro, muß dann quer durch die Stadt und komme erst relativ spät wieder nach Hause.
Einkaufen kann ich heut auch nicht gehen, hat alles schon zu, wenn ich endlich auf dem Heimweg bin.
Es gibt Lieder, die machen mir sofort gute Laune, wenn ich sie höre.
Es gibt Lieder, die lassen ganz von alleine Tränen bei mir fließen, weil sie mich an gewisse Situationen erinnern.
Und es gibt ein Lied, das mir rasend macht. Ich werde nicht nur zornig, wenn es gespielt wird... nein, ich werde richtig aggressiv.
Ich hasse dieses Lied.
Und das schon seit der Weihnachtszeit, in der es mehrmals in der Stunde im Radio lief.
Wenn die Sängerin mit ihrer weinerlichen Stimme anfängt zu singen, steigt mein Blutdruck ganz von selbst. Und wenn sie dann losheult wie eine eingerostete Sirene könnte ich wirklich gewalttätig werden.
Ich habe schon mehrmals überlegt an den Radiosender meines Vertrauens zu schreiben, ob es nicht endlich an der Zeit wäre diesen Schwachsinnsong einzumotten. Hab es aber bleiben lassen...
Das war schön. Ein langes Wochenende ist fast wie ein kleiner Urlaub.
Zum ersten Mal seit Wochen habe ich an diesem Wochenende wieder lange geschlafen, und mit richtig gut ausgeruht. Das unschöne Wetter am Samstag (so einen Hagelsturm hab ich auch noch nie erlebt) hat mich dazu bewogen mich zu Hause einzuigeln. Putzen, Aufräumen und Musik hören.
Am Sonntag war ich quasi in einer fernen Galaxie vor langer Zeit, oder so - Star Wars Rollenspiel stand an.
Es war superlustig mal wieder eine völlig andere Person zu spielen und ich freue mich schon auf kommendes Wochende wo es dann weitergehen wird.
Gestern hätte ich ja gerne einen ausführlicheren Bericht geschrieben, aber irgendwie wollte mein Blog nicht so wie ich wollte. Erst kam da eine generelle Fehlermeldung von irgendeiner Tabelle die voll wäre, dann wurde das Blog angezeigt, aber der Beitrag nicht übernommen, da allgemeiner Fehler. Und dann hatte ich keine Lust mehr.
Ich war gestern, da ich ja frei hatte gegen Mittag ein wenig shoppen. Eigentlich notgedrungen. Aber ich brauchte dringend eine neue Hose, weil meine Lieblingshose sich langsam aber sich aufzulösen beginnt. Habe auch nach langem Suchen eine passende gefunden, und die war noch dazu reduziert. Super. Und dann hab ich im Ausverkauf noch eine Weste ergattert, die von ursprünglich 15 Euro auf gerade mal 3 Euro runterreduziert war. Einzelstück - genau in meiner Größe. Ich habe zwar das gleiche Teil schon einmal zu Hause, aber da ich das ohnehin heiß liebe und am liebsten jeden Tag anziehen würde, hab ich zugegriffen.
Das war ein Erfolgserlebnis.
Ach ja, im Schuhgeschäft war ich auch... nur Schuhe habe ich keine gefunden.
Man kann einfach nicht alles haben.
Dafür hab ich aber mal wieder in den Farbtopf gegriffen und meine Haare gefärbt. Da ist sie jetzt wachsen lassen will, ist es mir zu blöd alle paar Wochen nachzufärben, also hab ich mich (fast) von meinem Rot getrennt und bin auf ein sehr dunkles Braun umgestiegen, das meine Naturhaarfarbe nicht unähnlich ist. Ich hoffe, daß man da den Nachwuchs dann nicht so schlimm sieht. Ein roter Schimmer ist noch in den Haaren, sobald Licht drauffällt, sieht dann aus, als hätte ich rote Strähnchen machen lassen. *g* Gefällt mir aber...
Der Tag kann jetzt beginnen. Bin zwar nach 5 Stunden Schlaf ein wenig müde, muß also noch in die Gänge kommen, aber das ist um die Uhrzeit glaube ich legitim.
Gestern spät abends, Rumgewälze nach links und rechts ohne die passende Schlafposition zu finden... Manchmal schaltet sich bei solchen Aktionen ungefragt das Hirn ein und beginnt Gedanken zu produzieren, die anstrengend sind...
Gestern war es die Frage, wessen Leben ich hier eigentlich lebe. Meines wohl eher nicht... denn ich hatte mir schon immer das genau Gegenteil für mich erträumt. Das Gegenteil von allem was nun ist.
Mit 30 wollte ich eine glückliche Familie haben. Ich wollte bereits eine ganze Weile verheiratet sein, und zwei Kinder haben.
Ich träumte von einer schönen großen Wohnung oder einem kleinen Häuschen am Stadtrand. Gemütlich eingerichtet, hell und freundlich.
Schon als Kind hatte ich genaue Vorstellungen von meiner beruflichen Laufbahn...
Und dann kam plötzlich alles anders.
Beruflich mußte ich mich aus gesundheitlichen Gründen umorientieren, ich mag meinen aktuellen Job - auch wenn er ganz anders ist, als das, was ich ursprünglich wollte, und wenn ich auf Umwegen dorthin kam.
Familientechnisch war ich auf dem richtigen Weg, als ich (doch recht jung) geheiratet habe. Doch die Kinder wurden in die Warteschleife gelegt. Erst mal was erleben, schön urlauben, was Aufbauen...
Urlaub gab es in den vergangenen 10 Jahren einmal. 5 Tage in England. Erlebt haben wir, sieht man von beruflichen Einbrüchen und Tiefschlägen ab, nicht gerade viel. Und zum Aufbauen... naja, irgendwie wurde noch nicht mal die gemeinsame Wohnung renoviert, da ständig was dazwischen kam.
Und dann wurde unsere Ehe von meinem Ex-Mann beendet.
Der letzte Traum aus Kindertagen löste sich in Luft auf.
Da läuft doch was schief.
So war das nicht geplant.
Das find ich nicht mehr witzig...
Jetzt heißt es neue Träume träumen. Neue Wege beschreiten und Umorientieren.
Oder einfach mal "Laufen" lassen, und sehen was passiert?
Schon lustig.
Als mein Schwesterlein und ich noch jünger waren, sah jeder der uns kannte unsere Zukunft vor sich. Ich als glückliche Mutter und wahrer Familienmensch. Sie als Jägerin einer Karriere, frei und wild.
Und nun ist es genau umgekehrt.
Sie hat eine kleine Familie und arbeitet mit dieser auf ein Häuschen hin.
Und ich... ich sitze in einer klitzekleinen Wohnung und bin mit meinem Job verheiratet und genieße die Freiheiten des Singledaseins...(mal mehr mal weniger).
