Dienstag, 24. Juni 2008

Wer soll das bezahlen...?

Ich feile gedanklich schon am Text, der mir in nicht all zu ferner Zukunft einen Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin für mein schmuckes Wohnklo bringen soll. Wahlweise überlege ich auch mein Bett unterzuvermieten, wenn ich in der Arbeit bin.
Habe gestern als ich die Nachrichten gehört habe, gedacht ich höre nicht richtig. Die Mieten werden kollektiv angehoben, weil die Hausverwalterkosten gestiegen sind. (Was immer das jetzt heißen mag...)

Aber keine Panik - nur um geschmeidige 15 Euro. (Die bemerkt man bei einem Politikergehalt gar nicht)
Fein, dann darf ich für meine 30 Quadratmeter fast 400 Euronen blechen, und damit komme ich noch recht gut weg.
Bedenkt man, daß im Herbst auch Gas und Strom teurer werden (und das gleich um über den Daumen gepeilte 10 Euronen), was heißt ich zahle dann monatlich für meine bereits erwähnten 30 Quadratmeter schon knappe 80 Euro.
Super... bis dahin sind sicher die Grundnahrungsmittel auch wieder teurer geworden, weil Benzin so teuer ist und die Firmen die Mehrkosten ja irgendwie wieder reinbekommen müssen.

Naja - ich hab ja eine Gehaltserhöhung bekommen.
Die geht zwar jetzt komplett dafür drauf die neuen Preise der Fixkosten abdecken zu können - aber hey, es ändert sich nichts. Und zumindest bis zur nächsten Preiserhöhung kann ich mir meine Wohnung dann noch leisten.

Was danach kommt... hm, da gibt es eigentlich nur 3 Möglichkeiten:
  • Ich gehe ins Kloster
Dort muß ich zwar extrem früh aufstehen, und darf auch meine Katzenkinder nicht mitnehmen, dafür muß ich mir aber keine Sorgen um Miete und Kleidung machen.
  • Oder die Katzenkinder suchen sich ebenfalls einen Job
So als Testfresser für Katzenfutter könnte ich mir die beiden schon vorstellen....

Da das aber beides nicht wirklich so prickeln ist... bleibt nur eines:
  • Ich muß jemanden finden, der gewillt ist in meinen 30 Quadratmetern mit mir eine WG zu gründen.
Ob sich wohl ein Stockbett statt der Couch gut macht?

*grmpf* Schön daß unsere Politiker so tun, als wäre es unsere einzige Sorge, daß wir eine neue Frauenministerin brauchen...

Und am meisten kotzt mich an, daß ich als Konsument und Mieter nichts, aber auch rein gar nichts dagegen tun kann, weil ich ein Dach über dem Kopf und gelegentlich auch mal was zum Essen brauche...
Kratzbürste - 24. Juni, 06:35

Es ist traurig. Man kann sich das nur mit anschauen und muß hinblättern. Was bleibt einem übrig? Traurig das Ganze.

Herr B. - 24. Juni, 07:38

Ist leider so - wir können es nicht ändern. Und außerdem sollen Lohnerhöhungen schließlich nur die Inflation ausgleichen. Wer könnte auf die Idee kommen, dass einem gewöhnlichen Arbeitnehmer am Monatsende ein paar Euro mehr übrig bleiben sollten?? :-(

Die wilde Rose - 24. Juni, 08:15

Sag jetzt nicht, du als Ottonormalverbraucht willst auch noch was auf die hohe Kante legen...
Traurig aber wahr... die einen werden immer reicher, und die arbeitende Bevölkerung arbeitet immer mehr und immer länger und muß sich dabei noch überlegen, wie man so über die Runden kommt...

Und da wundert sich noch jemand über die steigende Zahl der Menschen die hoch verschuldet oder im Privatkonkurs sind?

*grmpf*
Herr B. - 24. Juni, 08:29

Ich "freue" mich schon darauf, wenn bei mir z. B. irgendwann die Waschmaschine kaputt ist. Wer bezahlt mir Ersatz? Muss ich dann wieder mit der Hand waschen?
Das Auto ist verkauft, Urlaub mit meinem Sohn gibt es nur noch in der Jugendherberge. Das sind doch tolle Aussichten! Eine Kollegin, die genauso "viel" verdient wie ich, geht samstags noch sechs Stunden beim Bäcker arbeiten, um sich ihr Auto weiterhin leisten zu können. Der Trend geht halt zum Zweitjob ...
Kratzbürste - 24. Juni, 11:48

Aber es reicht nicht, daß die Inflation ausgeglichen wird. Zusätzlich sollen wir ja auch noch für's Alter vorsorgen. Weil schließlich kriegen wir ja keine Rente mehr, wenn's bei uns mal so weit ist.
Mich frustriert das alles langsam!
Die wilde Rose - 24. Juni, 13:56

Das ist richtig ...
Frust beschreibt es sehr genau. Ich bin mir sicher, daß es in den knapp 40 Jahren (sofern sie das Antrittsalter für die Rente nicht noch weiter anheben), die ich noch arbeiten muß sowieso kein Geld mehr gibt, von dem wir dann leben können. Aber weglegen läßt sich auch nichts - oder kaum was.

Ich bin ja der Meinung, daß die Herren und Damen aus der Politik mal für ein paar Monate mit unserem Monatslohn auskommen müßten, dann würde sich vielleicht was ändern.
creature - 24. Juni, 20:30

die zukunftssorgen stehen meist auf wackeligen beinen, sie gehen immer von der jetztsituation aus.
vor 10 jahren hatte niemand einen schimmer wie es heute aussieht, und in 10 jahren wirds auch so sein, soviel wird sich ändern, wer weiß?
Raine - 24. Juni, 13:58

Das man bei 30qm noch nen Mitmieter findet, stell ich mir sehr schwierig vor. Da hast doch anscheinend du mit deinen Stubentigern kaum Platz.
Vielleicht ne blöde Idee und ich bin auch sehr schlecht im herauslesen von Ironie, aber schon mal überlegt, dich nach ner günstigeren Wohnung umzusehen? Oder dir direkt jemanden zu suchen, mit dem du in einer größeren Wohnung ne WG gründen kannst?


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