Mittwoch, 4. Juni 2008

Wenn ich könnte, wie ich wollte...

...würden manche Menschen ihre Termine wegen geistiger Leere einfach verlieren.
Und manchen Menschen würde ich gerne verbieten sich in die Angelegenheiten ihrer Angehörigen einzumischen...

Kann ich aber nicht - und von da her kann ich mir nur den Frust über solche Leute von der Seele schreiben.

Manche Menschen sind wirklich phantasievoll, wenn es darum geht Ausreden zu erfinden. Nur frage ich mich meist nach dem Sinn.

Man meldet sich ja im Normalfall nicht für eine Operation an, wenn man sie nicht wirklich braucht - ist ja nicht gerade ein Ausflug. Um so mehr erstaunt es mich, mit welchen Begründungen manche Leute ihre Termine kurzfristig (oder auch längerfristig) absagen.
Besonders, wenn ich dann bedenke, daß dies zu 90% jene Leute sind, die das nicht einmal tun, sondern immer wieder...

Hier meine persönliche Hitliste von Ausreden, die meiner Meinung nach dazu führen sollten, nie wieder einen Termin zu bekommen (was aber natürlich so nicht geht).

* Da kann ich nicht, da muß ich meine Winterklamotten aus dem Keller holen. (Und das geht natürlich nicht am Tag vor der Aufnahme im Krankenhaus).
* Nein, da ist es schlecht - ich will da nämlich noch Schwammerl suchen gehen. (Wenn ich so arge Schmerzen habe, daß ich nicht mehr gehen kann, krauche ich doch auch nicht im Wald rum, oder?)
* Oh, das geht leider gar nicht, für die Zeit habe ich einen Urlaub gebucht. (Man wird bei der Anmeldung über die Wartezeit informiert, warum bucht man also genau am Ende dieser Zeit einen Urlaub?)
* Das geht gerade nicht mein Kind/Partner/die Urstrumpftante ist krank. (Das kann vorkommen, aber bei jedem Termin, den wir anbieten?)
* Ein lieber Verwandter ist verstorben. (Tragisch, traurig - aber auch hier die Frage, bei jedem vorgeschlagenen Termin?)

Und nun mein absoluter Favorit in Sachen Ausreden:

* Ich habe den Brief nicht bekommen, in dem der Termin stand. (Und wo haben die Leute dann die genau Telefonnummer her, um abzusagen? Wieso kam der Brief nicht per Post an uns zurück?)


Angst vor einem Eingriff zu haben ist legitim. Auch der Wunsch, sich doch nicht unters Messer zu legen. Aber dann sollte man auch bitte offen sein, und das genau so formulieren. Wir stehen ja eigentlich nicht vor dem Krankenhaus und zerren Leute hinein, die wir dann operieren wollen. Eigentlich melden sich die Leute ja selbstständig an...

Auch sehr super ist die Aussage, die manche Leute verwenden, wenn sie zu spät zur Aufnahme kommen, oder einfach nicht zum nötigen Vorbereitungstermin kommen. "In meinem Brief stand das aber nicht. " Oder auch "Bei mir stand eine andere Zeit drinnen."

Ich sage es nicht gerne, aber glaube die Leute, daß ich bescheuert bin? Ich kenne die Briefe, die wir verschicken in und auswendig - was daran liegt, daß wir einen Stadardbrief verwenden, weil wir sonst den ganzen Tag damit beschäftigt wären nur diese Briefe zu verfassen. Und zusätzlich kann ich jeden Brief beliebig oft ausdrucken oder im PC ansehen - und genau das mache ich ehe ich anfange jemandem hinterher zu telefonieren. Ich habe den besagten Brief vor mir auf dem Bildschirm!
Aber das beeindruckt die Leute nicht - in ihrem Brief steht was anderes. Punkt.
Und wir müssen uns dann Lösungsvorschläge ausdenken...

Und manchmal sind es dann die Angehörigen, die mich zur Weißglut treiben.

Da wäre zum Beispiel die Familie X.
Frau X war bei uns und hat sie für eine OP angemeldet. Sie wurde über die Wartezeit informiert und hat sie zur Kenntnis genommen. Irgendwann hat die Schwiegertochter angerufen und sich beschwert, daß Frau X noch keinen Termin hat, und daß das eine Frechheit wäre, weil sie doch so schlimme Schmerzen hätte.
Weil uns ein Termin ausgefallen ist, haben wir Frau X dann angerufen - und was sagt sie?
"Aber der Arzt hat doch gesagt, die Wartezeit ist so und so lang - ich habe mich darauf eingestellt und meine Arbeit so eingeteilt. Früher geht es für mich jetzt gar nicht!"
Sie hat nicht einmal etwas vom Anruf ihrer Schwiegertochter gewußt.

Gut, wir haben den Termin anderweitig vergeben. Und nun ist die Zeit von Frau X gekommen. Wir haben ihr vor ein paar Wochen den Brief mit ihrem Termin zugeschickt. Und sie hat alle Punkte darin "abgearbeitet". Sie hat den Termin bei uns bestätigt. Sie hat die vorbereitenden Untersuchungen machen lassen, all ihre Befunde zusammengesucht und war dann (superpünktlich, obwohl sie ziemlich weit entfernt wohnt) zum Vorbereitungstermin bei uns im Haus erschienen. Sie hatte ihr Gespräch mit den Ärzten, bekam die Operation erklärt, konnte Fragen stellen. Alles super.
Gestern hätte sie um 9:00 zur Aufnahme kommen sollen.

Um 10:30 fiel mir auf, daß sie noch nicht im Krankenhaus erschienen ist. Telefonisch war sie nicht erreichbar, da sie nur eine Festnetznummer angegeben hat, an der sich jetzt nur ein Fax meldet.
Vielleicht hat sie ja mit dem Arzt vereinbart, daß sie erst zu Mittag kommen muß, wegen der weiten Entfernung und der Zugverbindung vielleicht? Ich frage mal bei ihrem Arzt nach. Der ist aber verwundert. Nein, die Besprechung verlief ganz ohne Sonderwünsche oder Anfragen.

Da sie kein Handy hat können wir nur warten - blöd, denn wenn sie nicht kommt haben wir einen OP-Platz ungenutzt und ein Bett leer, was also tun? Warten und es riskieren, oder sie streichen und akut jemanden anderen einberufen?
Wir warten - das OP-Programm ist ohnehin groß genug.

Um knapp 13:00 steht plötzlich die gesamte Familie da. Frau X nebst Sohn und Schwiegertochter. Frau X hat den Mund zu halten, der Sohn übernimmt das Reden. Und wie. Laut, unfreundlich und fordernd.

Er will, daß sofort der Primar kommt, um mit ihm zu sprechen, weil da gibt es noch offene Fragen zu OP. El Chefe ist aber im OP, und das wird noch eine Weile dauern. Die OP von Frau X ist doch erst für den Folgetag geplant, vielleicht kann der Arzt der die Aufnahme macht alle Fragen beantworten?
Nein, der Mann läßt seine Mutter nicht aufnehmen, ehe er nicht mit einem Arzt gesprochen hat. Wenn der Chef nicht gewillt ist, sich Zeit für die Patienten zu nehmen, dann soll gefälligst der Arzt kommen, der die Vorbereitung gemacht hat.
(Was heißt will sich keine Zeit nehmen? Chef steht im OP und arbeitet für die Patienten...?)
Gut, der gewünschte Arzt ist erst auf dem Weg in den OP - den erreiche ich und bitte ihn um seine Hilfe, er verspricht in ein paar Minuten bei der Familie zu sein. Er muß sich umschleusen, da er schon im OP war.

Ich sage der Familie, daß der Arzt in ein paar Minuten bei ihnen sein wird. Da meckert Sohnemann X wieder los. Warum erst in ein paar Minuten. Und das ist eine Frechheit. Da platzt mir der Kragen.
Ich erkläre ihm, daß es eine Frechheit ist, daß die Familie JETZT hier auftaucht und nicht um 9:00 wie es ihm Brief steht und wie es bei der Vorbereitung besprochen wurde, und daß es eine Frechheit ist, wie er hier auftritt, wo seine Mutter bereits alles bestätigt und hat sehr wohl informiert ist.
Und was ist seine Antwort? Richtig!
In unserem Brief steht nichts von 9:00 Uhr!!!
Nachdem ich ihm angeboten habe den Brief gerne nochmal für ihn auszudrucken, kramt er in der Tasche und befördert den Brief seiner Mutter zu tage und siehe da... da steht 9:00.
Das haben sie gar nicht gesehen - aber das ist eh egal, schließlich ist die OP erst morgen.
Die vorgeschriebenen Vorgehensweisen sind ihm doch egal...

Aber gut. Der Arzt kommt dann und beantwortet mit einer Engelsgeduld alle Fragen des Sohnes und seiner Frau. Frau X selbst sitzt gank klein und still in einer Ecke und sie tut mir leid - man kann ihr ansehen, wie peinlich ihr dieser Auftritt ist.
15 Minuten später sind scheinbar alle Fragen geklärt. Ich bitte die Familie jetzt in die Aufnahme zu gehen, und dann auf die Station, man wartet schon auf Frau X.
Die Antwort: Na jetzt gehen wir erstmal Kaffee trinken!!
Ich hab gedacht ich höre nicht richtig.

Aber gut, ich rufe auf der Station an, sage bescheid, daß es noch ein paar Minuten dauert... alles gut.

Dachte ich.
30 Minuten später steht Sohnemann X alleine bei mir im Büro schwenkt aufgebracht die Einerständniserklärung seiner Mutter vor meiner Nase rum.

Der Arzt hätte einen Fehler gemacht, und hat was falsches angekreuzt ich soll das jetzt sofort ändern.
ICH ändere da gar nichts, ICH bin nämlich kein Arzt.

Zum Glück ist gerade meine Lieblingsoberärztin bei mir im Büro. Sie erklärt bestimmt und ein wenig schroff (sie hat ja auch zuvor alles mitbekommen) daß ich das nicht darf und will wissen, wo jetzt das Problem liegt. Sie schnappt sich das Formular auf dem alles korrekt ausgefüllt ist.
Mit einem gewinnenden Grinsen im Gesicht will Sohnemann X - seines Zeichens Bauer - der Ärztin erklären, daß bei seiner Mutter eine ganz andere Operation geplant ist, weil er kennt sich da ja aus.

Meine Oberärztin dreht jetzt richtig auf. Sie bombardiert ihn mit Gegenfragen, die alle auf eine Sache hingehen. Frau X hat sich für diese und jene OP angemeldet und wurde dahingehen aufgeklärt, genau das steht auf dem Formular, wo ist jetzt das Problem.
Nach 2 Minuten ist Sohnemann X still.
Und die Oberärztin sagt ihm noch, wenn er das Formular jetzt nicht auf der Station abgibt, sodaß es bei den Unterlagen seiner Mutter zu finden ist, werden wir die OP morgen absagen.

Sie bietet ihm aber eine Kopie davon an, wenn er eine will...
Und was ist sein Statement?

Man muß ja aufpassen, daß die Pfuscher in Weiß alles richtig machen. Und in anderen Krankenhäusern hat man seine Mutter abgelehnt.
Wundert mich nicht, wenn der sich überall so aufgeführt hat und die Aufnahme seiner Mutter selbstständig torpediert...

*arg*

Montag, 2. Juni 2008

Unwetterwarnung...

... war für den gestrigen Tag ausgegeben worden. Die Metereologen warnten, daß es zwischen 14:00 und 20:00 in Wien zu heftigen Unwettern kommen kann.
Kaum vorstellbar, wenn man am Morgen so aus dem Fenster sah. Strahlend blauer Himmel, nur ein paar vereinzelte, harmlos wirkende Wölkchen.
Und eine Affenhitze.

Gegen Mittag hob sich dann ein lebhafter Wind, angenehm, weil etwas kühler, idealer Gegenpol zur Gluthitze, die allgemein herrscht.
Bin dann zu meiner Mama gefahren der ich einen Besuch versprochen hatte.
Schon beim Aussteigen aus der Straßenbahn war es nicht mehr so ungetrübt sommerlich. Zwar schien immer noch die Sonne, aber der Himmel hatte stellenweise eine eigenartige, fast weiße Farbe. Und der Wind legte nochmal ein wenig zu.

Alles in allem war es aber trotzdem ein herrlicher Tag. Mama und ich ließen und im Gastgarten unseres Stammeissalons einen Eiskaffee schmecken, bis so gegen 15:00 die Sonne immer mal wieder verschwand. Die ersten sehr dunklen Wolken waren da.
Wir beschlossen, daß wir nicht in ein Unwetter geraten wollten, also machten wir uns auf den Heimweg.

Am späten Nachmittag (eher frühen Abend) Anruf von Mama, daß wir uns gar nicht so hätten beeilen müssen, denn bei ihr wäre der Himmel strahlend blau.
Naja hier bei mir sah es "etwas" anders aus. Die Sonne war recht bald verschwunden, nachdem ich zu Hause angekommen war, und nun (es war knapp vor 18:00) bewegten sich zwei deutlich sichtbare Gewitterfronten aufeinander zu, man konnte die aufgeladenene Luft richtig spüren. Der Wind war absolut still und alles war in ein zartes Geld getaucht - deutliche Anzeichen für ein nahendes Gewitter.

Kaum hatte ich aufgelegt hatte man das Gefühl dem Weltuntergang beizuwohnen.

Erst hob sich ein Sturm, unvermittelt und heftig. Dann mischten sich Regentropfen in den Sturm. Handtellergroße Regentropfen, bei denen man das Gefühl hatte erschlagen zu werden, wenn einer traf.
Ich bin ganz fasziniert am Fenster gestanden und hab den Duft genossen. Diesen ganz speziellen Duft, wenn ein Gewitterregen losgeht, und den heißte Asphalt trifft, wenn die Erde der wenigen Grünflächen noch mit dem ungewohnten Nass kämpft.
Und dann öffnete der Himmel seine Schleusen.

Es schüttete derart stark, daß man das gegenüberliegende Haus kaum noch sehen konnte. Die Leute draußen suchten Schutz unter dem kleinen Vordach unseres Hauses und der Passage des gegenüberliegenden Hauses, einige drängten sich unter der Straßenbahnhaltestelle zusammen. Es dauerte nur einige wenige Minuten, dann konnten Kanäle und Erdboden die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, die da unvermittelt auf sie trafen.
Die Straße stand zentimeterhoch unter Wasser, Autos fuhren nur noch im Schritttempo und veranstalteten wahre Wasserspiele aus Fontänen und Wellen.

Und dann ein Blitz, irre grell, und sofort darauf ein Krachen, daß (und das ist keine Übertreibung) das Haus gebebt hat. Da hat wohl der Blitz ganz in der Nähe eingeschlagen. Mein Versuch Mama anzurufen scheitert. Kein Netz. Hat wohl die Handymasten erwischt - wie bei fast jedem schlimmen Unwetter bisher.
Und dann war das Gewitter wirklich da. Blitz, Donner und sintflutartiger Regen, der überhaupt nicht weniger werden wollte.

Über eine Stunde ging es so. Die Katzenkinder waren in der Küche eingesperrt, sodaß ich meine Fenster weit öffnen und die Gewitterluft in meine Wohnung lassen konnte.

Dann Anruf von Mama (auf dem Notfalltelefon, weil noch immer kein Handnetz). Bei ihr war das Gewitter bei ei strahlendem Sonnenschein losgegangen. Sonne, und dann ein Donnern, und bei schönstem Sonnenschein fing es zu schütten an und der Wind hob sich.

Die Sonne war aber recht schnell verschwunden - und während es hier, am anderen Ende von Wien, wie aus Eimer schüttete hat es bei ihr zu hageln begonnen. Und zwar so extrem, daß binnen Minuten alles weiß war.

Das Unwetter hier schien sich im Kreiz zu drehen immer wieder liß der Regen nach und wurde wieder stärker, das Donnern kam näher und zog weiter. Kurzfristig konnte man drei Gewitterfronten beobachten, die sich gegenseit "anzustacheln" schienen. Ein Blitz und Gegrummel von der linken Front, wie als Antwort ein Blitz und etwas lauteres Donnern von rechts, und dann - gerade so als wäre da ein heftiger Streit im Gange - ein greller Blitz und Knall genau über uns.
Nachdem es um kurz vor 21:00 Uhr (also fast 3 Stunden nach seinem Beginn) endlich zu regnen aufhörte, dachte ich, daß es vorbei war. Aber die Ausläufer kamen die Nacht über immer mal wieder zurück. Allerdings nichts mehr so heftig...

Und jetzt sieht es so aus, als wäre nie etwas gewesen.
Das Wasser ist restlos abgeflossen, und nur noch einige kleine Pfützen sind zu sehen, der Himmel ist blau, und die Luft ist klar obwohl es bereits jetzt 16 °C hat.

Und was lernen wir daraus?
Manchmal haben die Wetterleute doch recht.

Sonntag, 1. Juni 2008

Dieses Wetter...

...macht mich echt fertig.

Vom Euronen-Schock am Donnerstag habe ich mich schon ein wenig erholt, eigentlich hätte ich mir für 200 Euro gerne was anderes geleistet, aber man kann es halt nicht ändern. So habe ich das Geld einfach in meine Sicherheit investiert und kann mir sicher sein, daß meine Gastherme einwandfrei funktioniert.

Aber das Wetter spielt mir übelst mit.
Obwohl ich dick bin und man uns dicken gerne nachsagt, daß wir alle Bluthochdruck und ähnliche Beschwerden haben, tümpelt mein Blutdruck irgendwo an unteren Ende des normalen Meßbereiches herum. Das war schon immer so.
Und diese Hitze tut mir nicht gut. Der Kreislauf befindet sich irgendwo im Keller, und das wo ich doch im ersten Stock wohne.

Und mir ist elend heiß, weil meine kleine Wohnung Südlage hat und das Haus so steht, daß wirklich von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends die Sonne auf die Fassage knallt. Bei mir ist es bereits so warm in der Wohnung, daß mein PC sich nach spätestens einer Stunde notabschaltet. Gemessene 37 Grad hat es in meinem Zimmer. Da hilft nur ein Ventilator, der PC und meine Füsse anpustet, wenn ich was arbeiten will.
Bereits um 8:00 Uhr morgens hatte es heute 22 Grad, das verspricht wieder ein wahrer Hochsommertag zu werden.

Und das am 1. Juni.
Und alle Welt freut sich. In den Nachrichten kündigen die Wetterleute das Ganze als Sensation an. SO heiß war es im Mai noch nie.
Und alle Welt freut sich noch mehr, rennt in die Bäder, hat die Sommergarderobe bereits ausgemottet und wo man hin sieht Flip Flops, Sandalen und sehr wenig Stoff.

Daß diese Hitze Beweis dafür ist, daß unser Klima endgültig beim Teufel ist, interessiert im Sommerwahn scheinbar niemanden.
Wie war es denn noch vor ein paar Jahren?

Erst war Winter, da war es kalt (na na ned) und es lag Schnee.
Schnee kennen wir beinahe nur noch aus den Nachrichten, wenn die Skigebiete gezeigt werden. In Wien selbst hält sich die weiße Pracht in Grenzen.
Dann wurde es langsam wärmer. Ich erinnere mich daran, daß wir uns, als ich ein Kind war, immer feststellten, wenn wieder ein Grad mehr in der Vorschau gezeigt wurde. Wenn es von Minusgraden ganz langsam in den "warmen Bereich" ging.

Dann kam die Zeit, daß man die ganz dicke Winterjacke gegen eine etwas dünnere Winterjacke ersetzen konnte, weil es eben keine Minusgrade mehr hatte - und man begann sich darauf zu freuen, daß nun bald die "Übergangszeit" käme.
Erinnert sich noch jemand an diese Zeit im Jahr, die wir ursprünglich zwei mal hatten, und nach der wir sogar Jacken und Mäntel benannt hatten?
Es war die Zeit, in der man nur noch einen Pulli anhatte, aber eine dünne Jacke oder einen schönen Mantel darüber. Es war die Zeit in der die Natur erwachte und der milder werdene Frühling uns zum Spazierengehen einlud.
Und es war die Zeit in der Herbststürme unsere Drachen in den Himmel hob und wir beobachteten wie die Bäume langsam bunt wurden und schließlich die Blätter abwarfen.

Und zwischen dieser Übergangszeit lag dann der Sommer. Er begann meist zögerlich, aber jeden Tag wurde es ein wenig wärmer, bis schließlich Ende Juli, Anfang August, sein Höhepunkt erreicht war, wir Kinder nicht genug von Eis bekommen konnten, und da Ferien waren, eigentlich jede freie Minute im Schwimmbad - und da, wenn wir kein Eis gegessen haben - im Wasser zu finden waren.

Heute sieht das anders aus.
Nach dem Winter - was ein wirklich strenger Winter ist, wie ihn unsere Großeltern und zum Teil Eltern erlebt haben, das wissen wir Stadtkinder nicht mehr - der aktuelle Winter ist nicht mehr hart, aber hartnäckig und erweist uns die Ehre vom "Herbst bis in den Frühling hinein, kommt der "Vorsommer".
Das ist dann die Zeit, wo es heute 6°C hat, und morgen 20°C. Es ist die Zeit, wo man tagsüber nicht weiß, was man ausziehen kann, weil ja überall noch geheizt wird, und in der Nacht bzw. in der Früh wenn man in die Arbeit fährt sind die Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt angesiedelt.
Und weil man aus Prinzip falsch angezogen ist, und entweder morgens oder abends fast erfriert, oder mittags in der eigenen Soße gart wird man krank. Grippewelle heißt das Phänomen dann, und die Pharmaindustrie freut sich, da sie Riesenumsätze mit Grippemedikamenten macht.

Aber die Zeit dauert nicht lange, gerade lange genug um eine deftige Verkühlung zu haben. Und dann, von heute auf morgen ist er da. Der Hochsommer.
Er schleicht sich von hinten an, kommt völlig unvorbereitet. Gestern noch 15°C, heute schon doppelt so warm. Man sieht in den Öffis kleidertechnisch alles vom Wintermantel bis zum bauchfreien Top.
Und es kühlt auch nicht mehr ab.
Früher war es so, daß man selbst im Sommer eine leichte Weste mitnehmen mußte, wenn man abends draußen sein wollte. Gerade wenn man am Wasser unterwegs war. In der Nacht kühlte es ein wenig ab. Natürlich war es nicht kalt, aber man konnte durchatmen, die Fenster öffnen, und ... man konnte sich von der Hitze des Tages erholen.

Heute ist es nicht mehr so. Es ist nicht nur heiß, sondern auch schwül. Und in der Nacht fällt die Temperatur nicht mehr wirklich ab. Man bekommt nur warme Luft ab, wenn man das Fenster öffnet. Selbst der Wind gleicht mehr einem warmen Fön.
Erinnere ich mich an die letzten Tage ... Schlaf finden war Luxus, es war einfach zu heiß. Man hat ohnehin schon fast nichts mehr an, und die Decke liegt am äußersten Ende des Bettes und trotzdem schwitzt man ohne Ende. Und tagsüber hat man nur das Nötigste an, und man kann gar nicht so viel trinken, wie man schwitzt...

Und das im MAI!!!!
Das war früher die Zeit in der es ein paar wärmere Tage gab, an denen wir Kinder unsere Eltern angebettelt hatten, daß wir ein Eis bekamen. Wo man sich gefragt hat, wozu eigentlich die Bäder schon aufmachen, und wo nur die Jahreskartenbenutzer in ihren Liegen im Bad einsam und verlassen die frische Luft genossen haben.
(Meine Großeltern waren solche Leute, die dann im Jogginganzug in ihrer Liege auf der Liegewiese saßen. Oma hat gestrickt und Opa war Tischtennis spielen oder Kartenspielen - der frischen Luft wegen. Die Bademeister hatten sehr wenig zu tun, weil nur ein paar "Hardcoreschwimmer" sich in die kalten Fluten wagten.)

Ja, wir haben das Klima nachhaltig verändert.
Der Hochsommer schließt fast übergangslos an den Winter an, die Bäume verändern ihre Farbe spätestens im August... und mal sehen, vielleicht haben wir es in ein paar Jahren geschafft, daß wir Weihnachten bei 30° feiern können, und dafür in den Sommerferien skifahren gehen können...

Donnerstag, 29. Mai 2008

Ich glaub mich trifft der Umschlag...

Letzte Woche war der Installateur bei mir. Ein "Pflichttermin", da in meinem Mietvertrag verankert ist, daß ich einmal im Jahr eine Thermenwartung durchführen lassen muß, die ich - sollte ich mal ausziehen - belegen muß.

An sich ja nicht schlimm - immerhin hört man immer wieder, daß gerade ältere Thermen Probleme verursachen können, die manchmal tödlich für die Besitzer enden.

Also gut.
Der Installateur muß her. Nehmen wir gleich den Haustechniker (Vertragpartner des Vermieters) aber natürlich zuerst anrufen und mal nachfragen, was das denn kosten würde - Preisvergleich macht ja Sinn, und jeder gesparte Euro zählt.

Auf einem Aushang im Haus steht ein Angebot von einem anderen Installateur (wobei ich diesen Zetteln eher nicht traue) 85 Euronen würde dieser Installateur verlangen.
Rund 90 Euronen kostet die Überprüfung beim Hausinstallateur. Allerdings bekommt man da auch eine Bestätigung, und wie gesagt, der Hausinstallateur wird vermutlich nicht ohne guten Grund Hausinstallateur sein, also 5 Euro mehr dafür mit Garantie und Sicherheit... das zahlt sich aus.

Denke ich... und schon ist ein Termin vereinbart.
Dieser war wie gesagt letzte Woche. Eine Stunde hat der Installateur an meiner Therme gewerkt. Hat sie zerlegt, geputzt, kontrolliert. Alles in Ordnung.
Gut zu wissen.

Heute kam dann die Rechnung.
Doch als ich diese geöffnet habe, hat mich fast der Schlag getroffen.

Rechnungsbetrag: etwas mehr als 200 Euronen.
Das muß ich morgen mal vorsichtig hinterfragen. Zwischen den genannten und damit von mir geplanten 90 (oder wenn wir großzügig sind 100) Euronen und 200 Euronen ist doch ein klitzekleiner Unterschied...

Die Rechnungsaufschlüsselung ist ja auch genial. Die Überprüfung wird dabei gar nicht angeführt. Da sind zwei Miniposten, und eine sehr großzügige Kfz-Pauschale von über 30 Euro. Und dann kommt da nochmal der Techniker für 2 Stunden (von der er nicht mal 1 an meiner Therme gewerkt hat).

Hallo?
Wenn ich wo anrufe und frage, mit welchem Betrag ich rechnen muß, wenn ich eine Leistung in Anspruch nehmen will, dann würde ich bitte gerne des ungefähren Gesamtbetrag wissen und nicht bloß einen Bruchteil davon.

Ich weiß, daß im nächsten Jahr ein anderer Installateur meine Thermenwartung durchführen wird...
Das ärgert mich jetzt schon.

Bin nur froh, daß ich mit der Wartung gewartet habe, bis das Urlaubsgeld in Sichtweite ist. Denn im Normalfall würde diese Rechnung bedeuten, daß ich das gesamte Monat ohne Lebensmittel auskommen muß.

*würg*

Der Sommer ist da, das weiß ich jetzt dank einem Herren, der soeben in unser Büro gestürmt kam.
Anders gesagt/ fragt:

Kennt ihr das Gefühl euch sofort übergeben zu müssen, weil das Gegenüber einen derart widerwärtigen Gestank absondert, daß man sich fast einen Knoten in der Nase wünschen würde...

Es ist gerade mal 10 Uhr, und heute ist es (noch) nicht so extrem heiß, wie es etwa gestern nachmittags war. Und trotzdem roch dieser Mann, als hätte er gerade an einem Marathon teilgenommen. Also eher roch er so, als läge dieses Ereignis schon eine Weile zurück, nur daß bisher noch keine Dusche seinen Weg gekreuzt hat.
Eingetrockneter Schweiß - und davon eine Menge.
Gepaart mit "Dönergeruch" aus seinem Mund. Eine Mischung, die echt weh tut.
Und als ehemalige Krankenschwester habe ich was Gerüche angeht eine recht hohe Schmerzgrenze...

Ist es echt zuviel verlangt, daß man von Leuten erwartet, daß sie sich zumindest einmal am Tag duschen und vielleicht einen Kaugummi einwerfen, wenn sie zum Frühstück deftiges Essen verspeisen und gleich danach in unserer Büro kommen?

*wäh*

Mittwoch, 28. Mai 2008

Also den ...

kleinen Kerl hier möchte man doch am liebsten knuddeln und trösten... oder?


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